Warum gibt es eine Handicap-Beschränkung?
Meist ist es das Hcp-36, was auf den Golfplätzen mit Handicap Beschränkung gefordert wird. Warum wird das vorallem in Spanien, Portugal und auf vielen Plätzen in der Deutschen und österreichischen Alpenregion gefordert?
Der Grund dafür ist, dass Anfänger im Regelfall langsam spielen, weil im Allgemeinen die Länge der Schläge fehlt. Dazu kommt noch, dass in der Flugrichtung Unsicherheit besteht und deshalb meist kein Hindernis und kein Bunker ausgelassen wird. Zu oft wird der Ball ins Rough gespielt und hinterher minutenlang darum gesucht. Der Flight dahinter muss warten und die Spieler, die nachkommen bilden meist schon den Stau. Drei Löcher dahinter geht nichts mehr, genau wie auf der Autobahn.
Das führt natürlich dazu, dass am ersten Abschlag die Startzeiten nicht mehr eingehalten werden können, weil der ganz Platz durch zwei, drei Anfängerflights aufgehalten wird.
Das ist aber jetzt kein Vorwurf an die Golfeinsteiger. Wir alle haben so angefangen. Der Vorwurf geht hier an eine mangelhafte Ausbildung, bei der Platzreife, wo dieses Thema, wenn überhaupt nur gestreift wird. Dafür werden aber stundenlang und eimerweise Bälle von der Drivingrange abgeschlagen um einem Golfneuling, den perfekten Schwung beizubringen.
Hätte man sich beim Anfängerkurs sich wirklich mit der „Platzreife“ beschäftigt, dann wären diese Themen vordergründig und mindestens zwei Stunden unterrichtet worden.
Die richtige Ballsuche, der provisorische- und der unspielbare Ball sowie die Golfregeln, die für ein flüssiges Spiel zum Freund werden. Gerade bei Anfängern, denn dann hätte der Golflehrer bestimmt auch in praktischen Beispielen erklärt, welche Regeln bei Neugolfern und welche bei Profis vordergründig stehen. Hier wäre die Ballsuche ganz bestimmt den Anfängern nicht empfohlen geworden.
Auch mit dem 4er-Flight von Spielern in der Vorgabeklasse 6 (Hcp-54 bis Hcp54) hätte man in praktischen Beispielen gelernt, dass es wesentlich flüssiger gehen würde, wenn man sich in zwei 2er-Flights aufteilt.
Jetzt sind wir aber bei der Handicapbeschränkung angekommen und können die Frage beantworten: Es geht um die langsamen Spieler, noch schlimmer sind dabei die Ballsucher. Nachdem teilweise ein mangelhafter Unterricht bei den Platzreifekursen durchgeführt wird, wo diese Themen nur für den Prüfungsbogen angesprochen werden, wird es auch in absehbarer Zeit noch so bleiben.
First Class Golf hat im Jahr 2017 am Golfplatz Eixendorfer See und 2018 am Golfplatz Gut Fruhstorf bei über 500 Platzreifekursen den Feldversuch gemacht und den Unterricht in der Praxis auf das flüssige Spiel und die Gefahren am Golfplatz punktförmig ausgelegt. Damit wurde der Golfkurs zeitlich nicht verlänger, sondern einfach auf diese hochwichtigen Unterrichtsbereiche umgestaltet. Dazu wurden durch orange Abschläge die langen Spielbahnen verkürzt.
Es kam ein beachtliches Ergebnis dabei heraus: Golfanfäger, die nach der Platzreife auf den Golfplatz durften, ließen ausnahmslos durchspielen, spielten provisorische Bälle und erklärten auch öfter mal einen Ball als unspielbar. Die Ergebnisse dabei waren hervorragend und die Spielgeschwindigkeit befand sich auf 9-Loch bei unter zwei Stunden. Von den Golfclub-Mitgliedern gab es Lob dafür.
Würden die Platzreifekurse auf diese neuen Anforderungsprofile ausgelegt, dann würden manche Golfplatzbetreiber keine Handicap-Beschränkung mehr haben, denn mehr Spieler bedeudet auch mehr Geld in der Kasse. Die Voraussetzung, dass alle zufrieden wären ist nur das flüssige Spiel.
Dazu kommt noch, dass Golfplatzbetreiber in vielen Regionen das operative Tagesgeschäft brauchen, was heißt, dass man schnelle Spieler wegen dem Greenfee-Umsatz gerne auf die Fairways läßt, um jeden Tag möglichst viel in der Kasse zu haben. Und genauso verhält es sich meist auch bei uns, wenn von Freitag bis Sonntag die Plätze voll sind.
Verstehen Sie also abschließend die Gesamtsituation so, wie einen großen Kreisverkehr. Sobald ein Fahrzeug langsamer wird oder sogar anhält entsteht hinter ihm ein Stau. Beim Golf blockiert er damit den Platz.
Aus der Praxis: Das ist der Grund für eine Handicapbeschränkung
Ein Anfänger schlägt im Regelfall seinen Ball nicht kerzengerade und keine 150 Meter ab. Er neigt eher dazu, den Golfball mit dem Driver nach 100 Meter ins Rough zu schießen.
Würde er jetzt sofort mit dem 7er Eisen einen provisorischen Ball nachspielen, der nach 80 Meter sicher auf dem Fairway landet und würde er diesen Ball mit einem Strafschlag weiterspielen, dann wäre er auch sehr schnell am Green. Das Spiel bleibt flüssig, die Ballsuche minimiert sich auf sehr kurze Zeit. Dieser Spieler bräuchte kein HCP-36, denn er wäre auch mit der Platzreife schnell genug, wenn er zudem auch noch den vordersten Abschlag benutzt hätte.
Leider ist in der Praxis immer wieder das Gegenteil zu beobachten: Dem verschossenen Ball wird im Regelfall nachgelaufen, weil dieser ja laut Regeln 3 Minuten gesucht werden darf. Und damit ist der ganze4er-Flight Golfanfänger im kniehohen Gras. Wenn dann der Ball wirklich gefunden wird, hätte ein Profi wahrscheinlich Schwierigkeiten, den da herauszuschlagen aber Herr Neugolfer probiert es: Beim ersten Schlag oben drüber, beim zweiten Schlag zu fest, beim dritten getroffen – aber noch weiter ins Rough, und dann kommt der Heldenschlag…
Zeit: 7:23 Minuten, und das nur für den Ball, der ins Spiel gebracht werden sollte. Wundert Sie jetzt noch etwas? Und es kommt noch schärfer, denn es ist ja auch noch die spannende Ballsuche und das noch viel schönere Ballfischen angesagt. Diese Beschäftigung ist natürlich die spannendste am Platz überhaupt, denn da kommen die richtigen Erfolgserlebnisse auf. Ergebnis: 8 : 4 gespielt; heißt nach 18 Loch nichts anderes, wie 8 Bälle gefunden und nur 4 Stück verschossen. Wunderbar?
Was dabei hinter einem passiert, vor allem dadurch, dass man im Eifer auch noch das “Durchspielen lassen” vergisst, ist leicht vorstellbar. Beim Starter am ersten Loch wird bereits die Würstelbude aufgebaut. Der Andrang ist so groß, denn auf den Platz kann heute fast niemand mehr hinaus. Es ist richtiger Stau angesagt. Die Neugolfer sind am Platz.
Bestimmt würden alle Golfanfänger ihr Verhalten am Golfplatz ändern, wenn sie diesen hochwichtigen Bestandteil des Golfspieles während ihrer Ausbildung gelernt hätten. Damit gäbe es auch wahrscheinlich viel weniger Spannungen und keine Handicapbeschränkungen auf unseren Plätzen.
NOCH EIN TIPP
Golf spielen Sie ohne Schiedsrichter gegen sich selbst. Natürlich liebt jeder in irgendeiner Form den Selbstbetrug. Nur beim Golf bringt es nichts. Spielen Sie ehrlich. Natürlich ist die Natur auch bei diesem Sport gnädig, denn dem der viel verspricht schenkt sie zum Ausgleich ein schlechtes Gedächtnis, wobei wir wieder beim alten Golferwitz wären: Sieben Schläge spielen, sechs zählen und fünf Schläge schreiben.
DIE VORTEILE EINER DEUTSCHEN GOLFSCHULE
ist zweifellos die Sprache und die Erfahrung der Golflehrer, die dieses System seit Jahrzehnten bei Golfanfängern unterrichten. Sehr weit vorne sind dabei die Feriengolfschulen, die jedes Jahr mehr an Erfahrung dazugewinnen und oft das vielfache an Platzreifekursen durchführen, wie ein bestehender Golfclub. Dazu noch eine Anmerkung: Der Erfahrung nach sollte diec Platzreife in kurzer Zeit und kompakt gemacht werden. Anschließend sollten Sie bei dem Golfpro Ihres Vertrauens Trainerstunden nehmen um richtig ins Spiel zu kommen.
GOLF INTERNATIONAL
In Ländern, wie den USA, Kanada, England oder auch Schweden, wo Golf ein Volkssport ist, und die Kinder mit den Golfregeln aufwachsen, bedarf es keiner besonderen Ausbildung oder Prüfung für diesen Sport.
Anteil der Golfer an der Gesamtbevölkerung
Kanada 17,4 % Golfer ( 30 Mio Einwohner)
USA 10,3 % Golfer (265 Mio Einwohner)
Irland 10,0 % Golfer ( 4 Mio Einwohner)
England 5,3 % Golfer ( 50 Mio Einwohner)
Schweden 7,2 % Golfer ( 8 Mio Einwohner)
In Ländern, wo Golf kein Volkssport ist muss auf die Gefahren beim Golfsport hingewiesen werden. Dazu ist eine Grundlage die Plsatzreife. In folgenden Ländern ist dies notwendig:
Österreich* 1,0 % Golfer ( 8 Mio Einwohner)
Schweiz* 0,8 % Golfer ( 8 Mio Einwohner)
Deutschland* 0,6 % Golfer ( 82 Mio Einwohner)
Ein richtig getroffener Ball erreicht im Flug Spitzengeschwindigkeiten bis zu 220 km/h und der Schläger hat beim Auf- und Durchschwung einen Radius bis zu 2 Meter. Die Schlägerkopfgeschwindigkeit beim Eisen oder Driver geht bis zu 120 km/h hoch.
Golf hat ein komplexes Regelwerk, eine eigene Etikette und ist vom Schwung- und Schlagablauf nicht einfach zu erlernen. Deshalb sollten Sie diese schwierige Ausbildung in einer guten Golfschule machen, wo in Ihrer Landessprache unterrichtet wird und vor allem sollten Sie eine namhafte Golfschule wählen, die einen entsprechenden Erfahrungswert besitzt und Ihnen damit eine erfolgversprechende Ausbildung garantiert.
DIE GEFAHREN BEIM SPIEL
Golf ist ein Sport, der klare Regeln und seine eigene Etikette verlangt. Allein schon das Stehen in einer falschen Warteposition, z. B. vor einem Spieler, in der Fluglinie des abgeschlagenen Balles, kann für einen Mitspieler eine tödliche Gefahr entstehen.
Deshalb ist eine entsprechende Einweisung in diese Sportart notwendig. Suchen Sie sich dazu den richtigen Golflehrer, und zwar einen, den Sie auch sprachlich verstehen. Es nützt nur wenig, wenn Sie Ihre ersten Schwünge bei einem Spitzenpro machen, dessen Sprache Sie nicht verstehen. Gerade beim hochkomplexen Golfschwung sollten Sie sich auf den Bewegungsablauf konzentrieren und nicht noch zusätzlich einen genuschelten schottischen oder texanischen Dialekt verstehen müssen.
Die Sprache ist wichtig, es sei denn, Sie sind ein professionelles Multisprachtalent. Zu viele vor Ihnen haben die ersten Trainerstunden beim brithischen Pro, der in seinen fünfundzwanzig Jahren Deutschland-Aufenthalt nicht bereit war, unsere Sprache zu lernen, teuer bezahlt und dabei weder seinen schottischen Dialekt, noch Golf gelernt. Von den richtigen Erklärungen des Spieles, seiner Regeln und Etikette hängt das sichere Spiel ab.