Schwungfehler und Korrektur
Durch Fehlhaltung der Handgelenke, der Schultern oder auch durch einen falschen Stand schleichen sich Fehler im Bewegungsablauf ein, die meist selbst korrigiert werden können.
British PGA Head Pro Paul Tipper gibt Ihnen dazu die wichtigen Tipps aus seiner langjährigen Erfahrung.
Anmerkung: Meist sind es bei den Fehlern Kleinigkeiten, die nur neu bedacht werden müssen. Sollten Sie allerdings mit der „Eigenkorrektur“ nicht zurecht kommen, dann zögern Sie nicht und gehen Sie zum Pro, bevor bei Ihnen eine Fehlerkette entsteht.
Viele Fehler entstehen auch durch zu viel Krafteinsatz beim Schwung. Dazu gleich zu Anfang ein Tipp, weil es eigentlich für jeden Schwungfehler zutreffen kan:
Trainieren Sie Schwung und Schlag mental. Verwenden Sie dazu das Wort Coca Cola. Sagen Sie beim Aufschwung ganz leise zu sich selbst:
Co – ca – Co (dabei erreicht der Aufschwung seinen höchsten Punkt). Konzentration Sie sich kurz, lassen Sie den Schläger zum Abschwung fallen und sprechen Sie dabei das laaa langezogen aus. Zwingen Sie sich dabei auf den Ball zu schauen. Erst nachdem der Schlägerkopf den Ball getroffen hat drehen Sie langsam den Kopf nach dem Ball.
Co – ca – Co – – laaa
Slice
Der Ball fliegt weit und dreht nach rechts ab.
Schwung von außen, die Schlagfläche ist zu weit offen
- Die Hände sind zu weit links um den Griff
- Die Hände arbeiten ohne den notwendigen Hüfteinsatz
- Die Hände sind vor dem Ball im Treffmoment geblockt
- Der Rückschwung geht nach außen, die Schultern sind offen
Die möglichen Korrekturen:
- Die V‘s zwischen Daumen und Zeigefinger zeigen zwischen Halsansatz und rechte Schulter
- Der Rückschwung muss entlang der Ziellinie gehen
- Die aktiven Hüften ziehen die passiven Hände in den Abschwung (Drehung)
Hook
Ball fliegt weit und dreht nach links ab.
So entsteht der Hook: Schwung von innen, Schlagfläche zur Ziellinie geschlossen
- Die Hände sind zu weit rechts um den Griff
- Der Rückschwung ist zu stark nach innen
- Die Schultern sind geschlossen, die rechte Hand ist zu stark im Einsatz
Die möglichen Korrekturen:
- Die V‘s zwischen Daumen und Zeigefinger zeigen zwischen Halsansatz und rechte Schulter
- Hände und Oberkörper gleich zurückschwingen
- Der Schläger bleibt auf der Ziellinie
Push
Ball fliegt gerade und dann nach rechts.
Fehler: Schwung kommt von innen, Schlagfläche zur Ziellinie ist offen aber gerade zur Flugbahn
- Die Hände und/oder die Hüfte sind im Treffmoment zu weit vor dem Ball
- Der Rückschwung ist zu schnell und nach innen mit geschlossenen Schultern
Die möglichen Korrekturen:
- Der Ball muss in Zielrichtung mehr auf Höhe des linken Fußes liegen
- Die Schlagfläche muss gerade gestellt werden
- Den Schläger entlang der Ziellinie zurückführen
Pull
Ball fliegt gerade nach links
Fehler: Schwungbahn ist außen, Schlagfläche ist gerade zur Schwungbahn geschlossen
- Die Hände werden vor der Hüfte eingesetzt und entfernen die Arme vom Körper
- Die rechte Hand ist zu stark (zuviel Kraft wird eingesetzt)
- Die Schultern sind offen
Die möglichen Korrekturen:
- Die Schultern und Hüften parallel zur Ziellinie ausrichten
- Der Oberkörper bildet mit dem Rückschwung eine Einheit
- Durch aktive Hüften und passive Hände wird der Rückschwung eingeleitet
Fade
Spezieller (gewünschter) Schlag
Der Ball fliegt eine gewünschte Kurve, um z.B. um einen Baum herumzuspielen
- In der Ansprechposition sehen wir etwas nach links (offener Stand), Schlagfläche ist square zum Ziel
- Im Griff auch schon den Schläger etwas offen (rechte Hand schwacher Griff, mehr nach links)
- Die Schwungrichtung mit dem Stand, nicht auf das Ziel schwingen
Ergebnis:
- Der Ball bekommt einen Rechtsdrall, startet nach links und fliegt dann in einer sanften Kurve ins Ziel
Draw
Spezieller (gewünschter) Schlag
Der Ball fliegt eine gewünschte Kurve, um z.B. um einen Baum herumzuspielen
- In der Ansprechposition sehen wir etwas nach rechts (geschlossener Stand), Schlagfläche ist square zum Ziel
- Im Griff auch schon den Schläger etwas schließen (rechte Hand starker Griff, mehr nach rechts drehen auf dem Griff)
- Die Schwungrichtung mit dem Stand, nicht auf das Ziel schwingen
Ergebnis:
-
Der Ball bekommt einen Linksdrall, startet nach rechts und fliegt dann in einer sanften Kurve ins Ziel
Schlechte Balllage
In jedem Fall das Risiko vermeiden. Besser ein Strafschlag und droppen, als eine Regelverlet- zung im Hindernis. Beachte: Eventuell strafloser Drop laut Regeln oder Sonderplatzregeln.
Schlechter Chip
Kurzer und nicht zu schneller Rückschwung. Handgelenk fest am Griff. Ball am rechten Fuß. Hände vor den Ball in Höhe linker Fuß. Zwei Drittel des Gewichtes auf den linken Fuß.
Bergablage
Nehmen Sie eine Schlägerlänge weniger, zum Beispiel anstatt Eisen 6 ein Eisen 7 und zielen Sie rechts vom Zielpunkt. Mehr Gewicht auf den Tal- Fuß. Wirbelsäule talwärts kippen, 90° zum Boden.
Steiler Bunker
Schultern parallel zum Hang ausrichten und Schläger weit öffnen. Flacher Rückschwung und voll durchschwingen.
Bergauflage
Nehmen Sie eine Schlägerlänge mehr, zum Bei- spiel anstatt Eisen 8 ein Eisen 7 und zielen Sie links vom Zielpunkt. Mehr Gewicht auf den Tal- Fuß. Wirbelsäule talwärts kippen, 90° zum Boden.
Ball steckt im Sand
Den Ball in die Mitte der Füße. Schlagfläche des Schlägerblattes leicht geschlossen. Kräftiger steiler Aufschwung und Abschwung knapp hin- ter dem Ball aufsetzen. Durchschwung so weit wie möglich.
Tiefes Rough
Max. 9er Eisen und steiler Schwung. Der Durch- schwung ist enorm wichtig. Beachte: Der Ball wird normal etwas nach links fliegen, weil das Gras das Schlägerblatt schließt.
Zurückfallen nach dem Schlag
Zuviel Gewicht bleibt beim Durchschwung auf dem rechten Fuß. Das Gewicht wurde nicht auf das rechte Bein verlagert. Der Körper kippt da- durch im Aufschwung nach links.
Erdmulde oder Vertiefung
Ball mehr an den rechten Fuß. Steiler Auf- und Abschwung. Handgelenk fest und kein Löffeln.Beachte: Der steile Abschwung bringt Höhe. Der Ball kann sehr weit rollen.
Vorfallen nach dem Schlag
Zuviel Gewicht auf den Zehen. Rückschwung zu stark nach innen hinter den Körper. Knie nicht genügend durchgebeugt. Zuviel Einsatz und Kraft auf der rechten Seite.
Keine Schlaglänge
Beim Rückschwung die Schultern mehr aufdre- hen. Hüften beim Aufschwung einsetzen. Keine wilden Kraftschläge.
Gegenwind
Mindestens eine Schlägernummer weniger (z.B. anstatt einem 7er Eisen ein 6er Eisen). Brei- ter Stand und Schläger kurz fassen. Flacher 3/4-Schwung, der den Ball kontrolliert unter dem Wind hält. Beachte: Wenn der Ball zu hoch fliegt, dann nimmt ihn der Wind mit.
Fairwaybunker
Fester Stand und die Füße in den Sand eindre- hen. Gewicht mehr auf den linken Fuß. Ball in die Mitte. Steiler 3/4 Schwung ohne viel Hüfteinsatz.
Gewollter Slice
Offener Stand und Ball mehr zum linken Fuß. Die Hände dabei am Griff mehr nach links drehen. Das Schlägerblatt leicht öffnen. Die linke Hand dominiert. Den Rückschwung eher nach außen halten.
Explosionsschlag im Bunker
Der Stand und die Schlagfläche sind offen zur Ziellinie. Füße in den Sand eindrehen. Sicherer Stand. Ball am linken Fuß. 3/4-Schlag und ca. 5 Zentimeter hinter dem Ball einen Punkt anvisie- ren. Voll und kräftig durchschwingen.
Gewollter Hook
Geschlossener Stand und Ball mehr zur Mitte. Die Hände am Griff etwas nach rechts drehen und das Schlägerblatt leicht schließen. Flacher Schwung nach innen.
Harter / nasser Sand im Bunker
Bei einer flachen Bunkerkante putten. Hohe Kante, Explosionsschlag durchführen. Beachte:Ein kräftiger Schlag und ein voller Durchschwung ist notwendig.
Chip
Flacher Schlag mit der „Putt-Technik“ bei dem der Ball nur kurz fliegt und weit rollt.
Nasses Green
Die Putts brechen weniger und der Ball ist langsamer. Fester Griff und etwas kräftigerer Schwung.
Pitch
Kurzer Schlag mit dem SW, PW oder Eisen 9, bei dem der Ball sehr hoch fliegt und fast nicht rollt.
Welliges Green
Entscheidend für einen guten Putt ist das rich- tige „Lesen“ des Greens. Den Punkt anvisieren, an dem der Putt brechen soll, nicht das Loch.
Lange PAR 3, 4 und 5
Keinen Druck beim Abschlag aufbauen. Auf Sicherheit spielen, nicht auf Länge. Das Loch mental auf Bogey aufbauen. Sicherheit bei der Annäherung im kurzen Spiel, damit zwei Putts ausreichend sind.
Fahne steckt hinter dem Bunker
Risiko vermeiden. Schlag in Richtung Fahne nur, wenn Bunkerschlag kein Problem bedeutet. Sonst ungeschützte Greenfläche anspielen und langen Putt akzeptieren.
Flacher Ball gewünscht
Ball mehr zum rechten Fuß. Hände links hal- ten. Schlagfläche leicht geschlossen halten. 3/4-Schwung mit festem Handgelenk. Gewicht links halten.
Schlag über Wasserhindernis
Nicht auf das Wasser schauen, sondern nur den Punkt fixieren, wo der Ball landen soll. Halten Sie sich unbedingt an die normale Schlagvorbe- reitung. Besser einen Probeschlag zuviel, als zu wenig.
Hoher Ball gewünscht
Ball mehr zum linken Fuß. Schlägerblatt leicht öffnen. Hände auf Ballhöhe. Flacher und weiter Rückschwung. Der Körper bleibt hinter dem Ball.
Fairwaylängen / PAR
Herren
PAR 3 bis 229 Meter
PAR 4 230 Meter bis 430 Meter
PAR 5 über 431 Meter
Damen
PAR 3 bis 192 Meter
PAR 4 103 Meter bis 365 Meter
PAR 5 über 366 Meter
Vorgabenklassen
Vorgabeklasse 1 bis -4,4 HCP
Vorgabeklasse 2 -4,5 bis -11,4 HCP
Vorgabeklasse 3 -11,5 bis -18,4 HCP
Vorgabeklasse 4 -18,5 bis -26,4 HCP
Vorgabeklasse 5 -26,5 bis -36 HCP
Vorgabeklasse 6 -36 bis -54 HCP
Anmerkung:
Das erste Handicap -54 muss nach der Platz- reife mit der notwendigen Netto-Punktzahl erspielt werden. Das ist nur durch ein vorga- bewirksames Stableford Turnier oder auch in Deutschland durch eine EDS Runde möglich.
Die Voraussetzung für eine deutsche EDS Runde ist eine Deutsche Golfcubmitgliedschaft.