DIE PLATZREIFE
Die Platzreife kann in Einzelstunden bei einem Golflehrer (Pro) oder mit Gruppengolfkursen bei einem Golfclub erlangt werden. Dieser Anfängergolfkurs endet im Regelfall mit der Platzreifeprüfung. Das Platzreifezertifikat dient auch dazu, dass Sie bei einem Golfclub, bei dem Sie Mitglied werden wollen, Ihre Grundkenntnisse für den Golfsport, die Etikette, die Regeln und das „gefährliche Spiel“ nachweisen können.
Die Grundlage des Spiels ist: Niemanden zu gefährden, sich selbst zu schützen, das Spiel flüssig zu halten, den Platz schonend zu behandeln und nach den Regeln zu spielen. Das lernen Sie im praktischen und theoretischen Teil des Platzreifekurses. Dazu kommen aber auch die Golfschwünge, das Pitchen, Chippen und Putten auf dem Golfplatz.
Die Platzreife ist der Nachweis dafür, dass Sie die Grundkenntnisse über den Sport erfolgreich erworben haben. Damit können Sie zwar noch nicht Golf spielen, aber bereits die Mitgliedschaft in einem Golfclub beantragen. Wenn der Golfclub die von Ihnen erworbene Platzreife anerkennt und Sie als neues Mitglied aufnimmt, dann wird Ihr Vorgabenstammblatt angelegt. Das ist die Grundlage für den Golfsport. Bitte beachten Sie dabei, dass nur ein offizieller Golfclub das Vorgabenstammblatt für Sie beim Deutschen Golf Verband* anlegen darf. Damit erhalten Sie auch den DGV-Ausweis, den Ihr Golfclub z.B. beim Deutschen Gokf Verband bestellt.
Wichtig zu wissen ist, dass die erworbene Platzreife im Regelfall nur für den jeweiligen Golfplatz und Golfclub gilt, in deren Golfschule die Platzreifeprüfung abgelegt wurde. Jeder andere Golfclub kann, braucht aber diese Platzreife nicht anerkennen. Deshalb ist es empfehlenswert, die Platzreife in einer Golfschule abzulegen, die beim Landesgolfverband (z. B. Deutscheroder Österreichischer Golf Verband) einen guten Namen hat. Die beste Entscheidung ist, wenn Sie an einem Platzreifekurs teilnehmen, bei dem bereits im Preis eine Golfclubmitgliedschaft enthalten ist. Damit ist im Regelfall die Platzreife garantiert, Sie werden als Mitglied aufgenommen und Ihr Vorgabenstammblatt wird angelegt. Denn wenn das Vorgabenstammblatt mit dem ersten Eintrag „PR“ für Sie angelegt wurde, dann haben Sie bereits auch die Golfclub-Mitgliedsnummer und dürfen im Regelfall auf den Golfplätzen spielen. Die Frage nach der Platzreife stellt sich dann Ihr ganzes Golferleben nicht mehr.
Die DGV Platzreife
Die DGV-Platzreife bringt einheitliche Richtlinien in die Ausbildung und Prüfung. Fast 600 von 770 Golfclubs in Deutschland erkennen im Regelfall das Prüfungszertifikat an. Diese Platzreife wird auch in Österreich, der Schweiz und vielen anderen europäischen Ländern anerkannt. Nach den Vorgaben unterrichten auch Golfschulen in Portugal, Spanien, auf Mallorca und in Tschechien.
Die VIP Platzreife
Diese Platzreife wird meist in Wochenend- oder Wochenkursen angeboten. Im Kompaktangebot ist die Hotelübernachtung, ein Platzreifekurs und eine Golfclub Mitgliedschaft enthalten. Durch die Fernmitgliedschaft in einem offiziellen Golfclub, der z. B. dem Deutschen Golf Verband angehört ist die Platzreife international anerkannt.
Nicht erforderlich aber doch von Vorteil für einen VIP Platzreifekurs ist in jedem Fall, wenn ein Teilnehmer schon einmal einen Schnuppern-Golfkurs oder bereits ein paar Trainerstunden hatte.
Platzreife im Urlaub: Wenn Sie den Urlaub nutzen um in einem Feriengolfkurs die Platzreife zu machen, dann erkundigen Sie sich vorher, ob diese Platzreife bei dem Golfclub, wo Sie Mitglied werden möchten anerkannt wird und lassen Sie sich das bei der Buchung des Platzreifekurses unbedingt bestätigen, bevor Sie Zeit und Geld verschwenden.
Bei einem Feriengolfkurs gehen Sie in jedem Fall sicher, wenn Ihr Feriengolfkurs eine Golfclubmitgliedschaft in einem Golfclub hat, der dem Dachverband, wie zum Beispiel demDeutscher Golf Verband, Österreichischer Golf Verband, usw.) beinhaltet. Nur damit ist garantiert, dass Ihre Platzreife wirklich anerkannt ist, denn damit wird Ihr Vorgabenstammblatt angelegt und Sie erhalten den international gültigen „Verbandsausweis“. Bei einem Golfclub, der dem Deutschen Golf Verband angeschlossen ist erhalten den DGV-Mitgliedsausweis.
Der Verbandsausweis ist der Führerschein für Golf (Deutschland: DGV Ausweis)
Die Platzreife allein reicht im Regelfall noch nicht zum Golfen. Dazu brauchen Sie noch eine Golfclub Mitgliedschaft. Nur als Mitglied in einem Golfclub, der einem Dachverband angeschlossen ist erhalten Sie den Spielberechtigungsnachweis. Als Beispiel: Die dem DGV angehörigen Golfclubs erhalten für ihre Mitglieder auf Antrag den offiziellen DGV Ausweis. Um diesen Ausweis beim Deutschen Golf Verband für Sie zu bestellen, muss der Golfclub vorher das Vorgabestammblatt für Sie anlegen. Darauf wir Ihre Handicap Vorgabe geführt. Diese ist wiederum notwendig, wenn Sie Turniere oder EDS Runden spielen möchten. Im Regelfall benötigen Sie den Verbandsausweis auch, wenn Sie auf Golfplätzen gegen Greenfee spielen möchten.
Der Verbandsausweis (z.B. vom Deutschen Golf Verband) ist gleichzeitig auch Ihr Golfclub- und Spielberechtigungsausweis. Darauf ist Ihr Name, Ihr Golfclub, die Verbandsnummer, Ihre Mitgliedsnummer und Ihre Platzreife oder später Ihr Handicap aufgedruckt. Der Verbandsausweis hat immer die Gültigkeit eines Kalenderjahres und ist in einem für jeden Golfclub einheitlichen Design gehalten. Der Verbands- oder auch Golfclub Ausweis genannt, trägt das Emblem des Deutschen Golf Verbandes und der European Golf Association.
ANMERKUNG: Weder die Golfclubs noch die Vermittler von Fernmitgliedschaften sind berechtigt, selbst eigene DGV-Ausweise herzustellen. Das gleiche gilt für alle Länder, die Mitglied in der European Golf Assoziation (EGA).
EIN TIPP ZUR PLATZREIFE
Ein Platzreifekurs, der mit Bestehen der Prüfung auch die kostenlose Golfclub Mitgliedschaft für das Einstiegsjahr anbietet, ist immer empfehlenswert, denn bei Ihrem späteren Übertritt in einen anderen Golfclub wird Ihr Vorgabestammblatt mit dem Handicap-Nachweis automatisch weitergereicht und die Frage mit der Platzreife stellt sich nicht mehr.
Ein qualifizierter Platzreifekurs kostet im Gruppenunterricht zwischen 250,- und 350,- Euro. Empfehlenswert sind Kompaktkurse. 8 – 10 Stunden in einer Woche oder an einem Wochenende reichen im Regelfall für die Platzreife aus. Der Unterricht sollte aus mindestens 2 Stunden Regel- und Etikette-Unterricht bestehen. Der Rest des Golfunterrichts besteht dann in praktischen Einweisungen und Übungen.
ANMERKUNG
Golf lernen Sie weder in 10 noch in 100 Stunden Unterricht. Der Platzreifekurs dient ausschließlich dazu, das Spiel und die Regeln verstehen zu lernen und sich die Grundlagen der Schwünge und Putts erklären zu lassen. Um sicherzugehen, dass Sie diese Einführung in einen auch nicht ungefährlichen Sport verstanden haben, empfehlen die Landes Golf Verbände einen Platzreifekurs mit Prüfung, denn die Golfbälle fliegen mit einer kanonenartigen Geschwindigkeit bis zu 210 Stundenkilometer und der Schlägerradius kann bis zu drei Meter betragen. Unkenntnis darüber kann zu schweren bis tödlichen Verletzungen führen. Ein einzelner Spieler kann den ganzen Platz aufhalten und nicht ausgebesserte Pitchmarken können ein ganzes Green beschädigen. Deshalb sind für diesen Sport die Grundkenntnisse erforderlich.
Was Sie dabei noch lernen:
Golf bedeutet aber auch auf einer 18-Loch Runde für einen Anfänger einen Fußmarsch von 10 Kilometern mit 15 Kilogramm zu ziehendes oder tragendes Gepäck, der meist über hügeliges Gelände geht und dazu muss noch der Energieaufwand von 180 Liegestützen gezählt werden, wenn man den Schlag und die Probeschläge zusammenzählt. Also ein durchaus ernstzunehmender Sport, der gelernt werden muss.
Golf ist ein mentaler Sport
Golf ist ein Spiegelbild Ihres Lebens. Stress, Eile, Hektik und mangelnde Konzentration spiegeln sich bei den Schwüngen, Schlägen und Putts sofort wider. Golf baut aber diese Negativsituationen schnell ab. Wenn Sie beim ersten Abschlag mentale Tipps anwenden, dann werden Sie feststellen, dass Sie sich zwei, drei Loch später schon erheblich besser fühlen und geistig fast nur noch mit dem weißen Ball beschäftigt sind. Das ist ein Geheimnis dieses Sports. Dazu kommt noch, dass jeder, der mit anderen Menschen höflich umgeht, sich am Golfplatz sehr schnell zuhause fühlt. Aber auch jeder, der das nicht kann, den Geist des Golfsports nicht begreifen wird.
Feriengolfkurse sind empfehlenswert
Wenn der Kopf frei ist, der Urlaub stressfrei ist und wenn eine seriöse Golfschule dahintersteht, dann sollten Sie die Zeit nutzen um Golf zu lernen. Tolle Angebote finden Sie mit Übernachtungen in verschiedenen Hotelkategorien, Leihschlägern und einer Golfclub-Mitgliedschaft für das Kalenderjahr im Internet.
Besonders empfehlenswert ist bei den Feriengolfkursen: www.first-class-golf.com
Urlaubtipps mit der Platzreife
WICHTIG: Bei Buchung einer Urlaubsreise,
wenn Sie in der Vorgabeklasse 6 (HCP-37 bis HCP-54) spielen, dann lassen Sie sich vom Reiseveranstalter schriftlich bestätigen, dass Sie am Zielort auch mit Ihrem Handicap Golf spielen dürfen. Viele Golfplätze in den klassischen Urlaubsländern, wie Portugal, Spanien oder auch auf Mallorca haben eine Handicapbeschränkung, die meist bei Hcp-36 beginnt.
Golfdiaspora Deutschland
Lediglich knapp 0,8% der Deutschen spielen Golf. Vom Breitensport sind wir noch meilenweit entfernt. Deshalb sind uns auch die Regeln und Gefahren diese Sports nicht geläufig. In Ländern wie den USA, Kanada, England oder auch Schweden, wo Golf ein Volkssport ist, und die Kinder mit den Golfregeln aufwachsen, bedarf es keiner besonderen Ausbildung oder Prüfung für diesen Sport. Wir im deutschsprachigen Raum haben hier ein Informationsbedürfnis, bevor wir auf den Platz gehen.
Beispiele: Anteil der Golfer an der Gesamtbevölkerung
Kanada 17,4 % Golfer (30 Mio. Einwohner)
USA 10,3 % Golfer (265 Mio. Einwohner)
Irland 10,0 % Golfer (4 Mio. Einwohner)
England 5,3 % Golfer (50 Mio. Einwohner)
Schweden 7,2 % Golfer (8 Mio. Einwohner)
Österreich* 1,2 % Golfer (8 Mio. Einwohner)
Schweiz* 0,9 % Golfer (8 Mio. Einwohner)
Deutschland*0,8 % Golfer (82 Mio. Einwohner)
*Länder mit Platzreife
Golf ist auch ein gefährlicher Sport
Ein richtig getroffener Ball erreicht im Flug Spitzengeschwindigkeiten bis zu 220 km/h und der Schläger hat beim Auf- und Durchschwung einen Radius bis zu 3 Meter. Die Schlägerkopfgeschwindigkeit beim Eisen oder Driver geht bis zu 120 km/h hoch.
Golf hat ein komplexes Regelwerk, eine eigene Etikette und ist vom Schwung- und Schlagablauf nicht einfach zu erlernen. Deshalb sollten Sie diese schwierige Ausbildung in einer Golfschule machen, in der in Ihrer Landessprache unterrichtet wird und vor allem sollten Sie eine namhafte Golfschule wählen, die einen entsprechenden Erfahrungswert besitzt und Ihnen damit eine erfolgversprechende Ausbildung garantiert.
Bei der Platzreife kommt es darauf an, nur Golf und keine Sprache zu lernen
Golf ist ein Sport, der klare Regeln und seine eigene Etikette verlangt. Allein schon in einer falschen Warteposition, z.B. in der Fluglinie des abgeschlagenen Balles, kann für einen Mitspieler eine große Gefahr entstehen. Deshalb ist eine entsprechende Einweisung in diese Sportart notwendig. Suchen Sie sich den richtigen Golflehrer, und zwar einen, den Sie auch sprachlich verstehen. Es nützt nur wenig, wenn Sie Ihre ersten Schwünge bei einem Spitzenpro machen, dessen Sprache Sie nicht verstehen. Gerade beim hochkomplexen Golfschwung sollten Sie sich auf den Bewegungsablauf konzentrieren und nicht noch zusätzlich einen genuschelten schottischen oder texanischen Dialekt übersetzen müssen. Das ist wichtig, denn Sie machen einen Golfkurs und keinen Sprachkurs! Es sei denn, Sie sind ein professionelles Multisprachtalent. Zu viele vor Ihnen haben die ersten Trainerstunden beim Pro, der in seinen fünfundzwanzig Jahren Deutschlandaufenthalt nicht bereit war, unsere Sprache zu lernen, teuer bezahlt und dabei weder seinen schottischen Dialekt noch Golf gelernt. Von den richtigen Erklärungen des Spiels, seiner Regeln und Etikette hängt Ihr persönlicher Erfolg ab.