Tipps zu Spiel und Etikette
Die Schläger
Mehr als 14 Golfschläger inklusive Putter dürfen Sie nicht im Bag haben. Haben Sie mehr Schläger im Bag, erhalten Sie im Zählspiel 2 Strafschläge für jedes Loch, an dem der Verstoß aufgetreten ist, höchstens aber vier Strafschläge pro Runde. Im Lochspiel ist es Lochverlust, jedoch höchstens zwei Lochverluste pro Runde (Regel 4-4).
Die Strafe der Disqualifikation zieht sich der Spieler nur zu, wenn er nach Feststellung des Verstoßes nicht den/die überzähligen Schläger neutralisiert oder einen bereits neutralisierten Schläger erneut einsetzt. Für Golfeinsteiger ist eine Checkliste für den notwendigen Inhalt des Bags empfehlenswert.
Die Bälle
Bei manchen Golfern kommt eine diabolische Freude auf, wenn sie einen herrenlosen Ball finden. Vorsicht! Jeder Ball hat andere Flugeigenschaften und rollt am Grün beim Putten anders. Wenn Sie also jeden Augenblick einen anderen Ball spielen, dann wundern Sie sich nicht, wenn Sie das richtige Gefühl für den Ball nicht bekommen. Spielen Sie immer die gleichen Golfbälle und lassen Sie sich von einem Pro beraten, welche die richtigen für Ihre Spielstärke sind.
Der Handschuh
Einen zweiten Handschuh sollten Sie im Golfbag haben. Empfehlenswert ist als Ersatz ein Allwetterhandschuh, wenn Ihr getragener durch Regen nass wird. Und noch ein kleiner Rat: Feuchte Handschuhe beginnen im Bag zu schimmeln.
Fore, Fore ! Wenn Sie in Ihrer Nähe den Warnruf „Fore“ hören, überlegen Sie nicht und schauen Sie auch nicht, ob ein Ball auf Sie zufliegt, sondern gehen Sie sofort in die Hocke und schützen Sie mit den angewinkelten Ellbogen Ihren Kopf.
Wenn Sie einen Ball verziehen, der in Richtung anderer Spieler fliegen könnte, zögern Sie nie, sondern rufen Sie so laut Sie können: „Fore“.
Hitze
Unterschätzen Sie die Kraft der Sonne nicht. Schützen Sie sich durch eine Sonnencreme mit einem starken Lichtschutzfaktor. Setzen Sie eine Kopfbedeckung auf. Ein Sonnenbrand ist noch das geringste Übel. Mit einem Sonnenstich oder Hitzschlag ist allerdings nicht mehr zu spaßen.
Getränke
Trinken hat mit Durst wenig zu tun. Auf einer Runde haben Sie bis zu zwei Liter Flüssigkeitsverlust allein durch Ausdünstung und Schwitzen. Eine Hausregel sagt: „Trinken Sie alle 20 Minuten ein paar kräftige Schluck, egal ob Sie Durst haben oder nicht.“
Profis trinken bis zu zwei Liter, allerdings auf neun Loch. Flüssigkeitsverlust bedeutet Salzabbau. Ihr Zuckerhaushalt kommt durcheinander, was nichts anderes bedeutet als Konzentrationsschwäche.
Der provisorische Ball
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie den geschlagenen Ball wiederfinden, dann spielen Sie einen provisorischen Ball nach. Kündigen Sie diesen als „Provisorischen Ball“ an, bevor Sie spielen. Suchen Sie den ursprünglich gespielten Ball danach nur kurz. Wenn Sie den Ball, der im Rough oder in den Büschen gelandet ist, nicht nach einer Minute finden, dann finden Sie ihn im Regelfall auch nicht nach fünf Minuten.
Und wenn, dann haben Sie als Amateurgolfer bestimmt mehr Schwierigkeiten, den Ball mit einem Schlag in eine gute Position auf den Fairway zu bringen, als den provisorischen Ball mit einem Strafschlag weiterzuspielen. Damit verzögern Sie auch das Spiel nicht unnötig.
Ballsuche
Sie sollten auf jeder Runde einige Ballverluste einkalkulieren. Es gibt wahrscheinlich für einen ausgewogenen Golfer nichts Schlimmeres, als einen „Ballsucher“ im Flight zu haben. Vor allem einen, der genau hier regelfest ist und auf seine „fünf Minuten erlaubter Ballsuche“ besteht.
Am häufigsten tritt dieser Zustand bei den Golfeinsteigern auf, die dann auch noch eine besondere Freude verspüren, wenn sie einen fremden Ball gefunden haben, ohne über den Nachteil nachzudenken, dass jeder Golfball andere Flugeigenschaften hat.
Nehmen Sie deshalb genügend Bälle Ihrer Marke mit auf den Platz und genieren Sie sich nicht, auch einmal einen „Ballsucher“ auf die dadurch entstehende Spielverzögerung hinzuweisen.
Die Schuhe
Zwei Paar sollten Sie haben. Wenn die Schuhe nass sind, dann stopfen Sie diese mit Zeitungspapier aus und lassen Sie das Leder langsam trocknen. Nicht mit dem Fön trocknen, oder auf die Heizung legen. Die Farbwahl ist wichtig. An heißen Tagen wird es in einem schwarzen Golfschuh ca. 5 Grad wärmer als in einem weißen. Also auch witterungsbedingt Schuhe wechseln.
Der Regenanzug
Beim Kauf sollten Sie darin unbedingt ein paar Probeschwünge machen. Der Anzug sollte Sie beim Schlag nicht behindern und vor allem sollte er keine störenden Geräusche machen. Regenanzüge müssen atmungsaktiv sein. Ansonsten hält er zwar das Regenwasser ab, aber im Anzug beginnen Sie zu schwitzen.
Die Handtücher
Zwei Stück sollten Sie bei Regenwetter im Bag haben. Eines für das Trocknen der Hände und das zweite für das Trocknen der feuchten Schlägergriffe.
Handy
Wenn Sie sich auf dem Golfplatz unbedingt unbeliebt machen möchten, dann lassen Sie Ihr Handy klingeln. Entscheiden Sie sich vor dem Spiel, ob Sie telefonieren oder golfen wollen. Im Turnier kann allein der „Klingelton“ Ihre Disqualifikation bedeuten
Energie
Auf einer 18-Loch-Runde legen Sie 8 bis 10 Kilometer zurück. Im Durchschnitt verbrauchen Sie ca. 1.200 kcal je nach Beschaffenheit des Platzes. Im Vergleich dazu verbrennen Sie bei einer Stunde Laufen ca. 600 kcal und bei zwei Stunden Tennis ca. 900 kcal.
Der Puls steigt bis auf 150 Schläge/Minute und der Cholesterinspiegel sinkt um 15%. Beim Golfschwung werden mehr als 100 Muskeln aktiviert.
Das Handicap mit dem Handicap
Zuerst ist es die Platzreife und hinterher folgt die Jagd auf das magische HCP-36. Sicherlich gibt es mehrere Gründe dafür. Hinzu kommt die Spielbeschränkung auf das HCP-36, die immer mehr Plätze fordern. Vor allem ist das immer mehr in den Golftourismus- und Urlaubsgebieten im In- und Ausland der Fall.
Achtung: Bedrängen Sie sich nicht selbst. Wenn Sie aus Zeitmangel zweimal in der Woche zum Golfpro hetzen und am Wochenende stundenlang Bälle von der Drivingrange abschlagen, bringt Ihnen das im Regelfall sehr wenig. Nehmen Sie sich Zeit. Oder noch besser, nehmen Sie sich Urlaub und belegen Sie einen HandicapVerbesserungskurs.
Diese Golfkurse, von erfahrenen Pros in einer guten Golfschule durchgeführt, sind einer der sicheren Wege zum Erfolg. Hier wird Ihnen die Schwung- und Puttverbesserung in konzentrierter Form systematisch im kurzen und langen Spiel beigebracht.
Immer im Rhythmus bleiben
Der große Irrtum vieler Hobbygolfer besteht darin, dass je weiter die Schlagdistanz ist, der Schlag mit umso mehr Kraft durchgeführt wird. Mit diesem „Dreschen“ können Sie, außer gesundheitlichen Schäden, wenig erreichen. Ein Profi schwingt immer gleich. Die Länge wird mit den verschiedenen Winkeln der Eisen gesteuert. Gewöhnen Sie sich immer den gleichen Schwungrhythmus an.
Turniergedanken
Gerade als Anfänger sollten Sie sich in diesem herrlichen Sport nicht überstrapazieren. Auch nicht bei Turnieren, die über eine 18-Loch Distanz gehen. Nutzen Sie die 9-Loch Stablefordturniere. Auf der Hälfte des Platzes brauchen Sie nur den halben Energieaufwand einsetzen, und als Belohnung werden Ihnen zum Turnierabschluss noch 18 Stablefordpunkte dazugeschenkt.
Der Vorteil dieser Turnierserien ist, dass Sie Ihr Handicap im Regelfall leichter herunterspielen können und Ihnen der Turnierfluss einer großen 18-Loch-Runde hinterher körperlich und vor allem mental weniger ausmacht.