+++ Testen Sie eine VIP Fernmitgliedschaft 2025 für nur 49,90 €uro bei einem exclusiven, deutschen Golfclub. Die DGV-, BGV- sowie Schreibgebühr ist in dem Betrag enthalten. Es kommen keine weiteren Kosten auf Sie zu +++

Von Zecken und Gewittern 

Vor dem Thema habe ich mich gescheut und lange überlegt, ob ich darüber schreiben soll, denn ich möchte Ihnen die Freude am Golfsport vermitteln und nicht nehmen. Und genau deshalb glaube ich, sollte ich Sie auf zwei sehr ernsthafte Gefahren am Golfplatz hinweisen. 

Es ist nicht die Platzreife, denn die bekommen Sie im Regelfall schnell, aber danach geht es mit einer gewissen Euphorie sofort auf die Fairways. Hier werden Sie feststellen, dass der Ball nicht immer so fliegt, wie von Ihnen beabsichtigt. Sie können den „Landeplatz“ nach dem Flug nur noch vermuten und suchen den Ball im Gestrüpp, in Büschen und unter Bäumen. Dabei kommt Ihnen teilweise überhaupt kein Gedanke an die Gefahren, die darin auf Sie lauern. 

Zecken, Schlangen und Spinnen 

Zecken können schnell gefährlichste Krankheiten übertragen, die bis zum Tod führen. Sie sind Überträger der Meningoenzephalitis, kurz FSME genannt. FSME wird durch einen Virus ausgelöst, der bei Menschen zu Hirnhaut- oder Gehirnentzündung führen und tödlich enden kann. Die Zahl der Erkrankungen steigt erschreckend. 

Zecken lauern auf Gräsern, Büschen und in Sträuchern bis zu einer Höhe von 1,50m und lassen sich im Vorübergehen abstreifen. Sie suchen zuerst einen passenden Einstichsbereich, stechen dann aber schnell zu und saugen das Blut ihrer meist ahnungslosen Opfer aus dem Einstich heraus. Sie können das Zeckenstich-Risiko zum Großteil vermindern, indem sie Kleidung mit langen Ärmeln, lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen. Allerdings ist das im Sommer zwar oft gut gedacht, aber schlichtweg zu warm. Die sogenannten „Abwehr-Sprays“ oder „Lotionen“, die auf Haut oder Kleidung aufgetragen werden, helfen nur bedingt. 

Vermeiden Sie die lästige Ballsuche im Rough oder noch schlimmer unter Büschen, Bäumen und im Unterholz. Spielen Sie einen provisorischen Ball, denn der ist viel weniger Wert als Ihre Gesundheit. Und denken Sie dabei auch an eine alte schottische Volksweisheit: „Nur Ziegen und Golfer kraxeln überall hinauf“. 

Gewitter 

Bei schwülwarmer, feuchter Luft und angekündigter Gewitterneigung in Ihrer Golfregion, sollten Sie nicht auf den Golfplatz gehen. Auch nicht die bekannten „nur“ zwei, drei Loch. Denn damit begeben Sie sich schon in Gefahr. Wenn Sie bereits am Platz im Spiel sind und Sie hören den Donner oder sehen noch weit weg einen Blitz, dann brechen Sie Ihr Spiel ab. Verlassen Sie den Platz und versuchen Sie das Clubhaus, einen sicheren Unterstand oder Ihr Auto zu erreichen.

Anmerkung: Die Schallgeschwindigkeit* bei warmer, feuchter Luft ist ungefähr 300 Meter in der Sekunde. Wenn Sie einen Blitz sehen, dann zählen Sie die Zeit zwischen dem Blitz und dem Donner (einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig…). Vergehen also in einer Beispielrechnung 20 Sekunden zwischen dem Blitz und dem Donner, dann ist das Gewitter im Regelfall (20 Sekunden x 300 Meter), also 6 Kilometer von Ihnen entfernt. 

Geht man davon aus, dass die Gewitterwolke mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h auf den Golfplatz zieht, dann rückt jede Minute Blitz und Donner einen Kilometer näher auf Sie zu. Deshalb kann das Gewitter schon nach 6 Minuten direkt über dem Golfplatz sein. 

Selbst wenn Sie mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h in Richtung Clubhaus laufen, brauchen Sie für die Wegstrecke von 1000 Metern lockere 4 bis 5 Minuten. Das kann sehr knapp werden oder schon zu spät sein. 

Auch ein Golf-Cart bringt Ihnen keine absolute Sicherheit. Mit seinem Stahlrahmen ist es zwar ein primitiver faradayischer Käfig, aber verlassen würde ich mich darauf nicht. Dieses Gefährt bringt Ihnen allerdings einen entscheidenden Vorteil: Sie kommen schneller vom Platz als mit dem Laufen. 

Die Schutzhütten sind meist nur Unterstellhütten für Regenschauer. Diese Häuschen am Platz bieten im Regelfall keinen Blitzschutz, außer so ein Unterstand ist als „Blitzschutzhaus“ gekennzeichnet. 

Wenn Sie aber trotz aller Vorsicht in ein Gewitter geraten, dann lassen Sie Ihr Golfbag mit seinen Eisen- und Stahlschlägern am Fairway stehen. Entfernen Sie sich schnell von ihm. Öffnen Sie dabei keinen Regenschirm, denn da halten Sie dem Blitz eine richtige Antenne entgegen. 

Und denken Sie sich nichts dabei, wenn Sie patschnass ins Clubhaus kommen und von irgendwoher hören: „Erst ausziehen, dann duschen“. Der Golferwitz hat zwar schon einen Bart, aber bestätigt, dass es immer wieder passiert. 

* In SI-Einheiten ist bei trockener Luft und 20°C die Schallgeschwindigkeit c = 343 m/s. Das sind 0,343 Kilometer pro Sekunde (km/s) oder 20,58 Kilometer pro Minute (km/min).